Die Sprache des Erzählers ist sachlich. Von den Figuren kennt man hauptsächlich Gedanken, diese klingen eher alltagssprachlich. Es gibt viele „und-Verknüpfungen“, die zu längeren Sätzen führen. Der Erzähler verwendet kaum beschreibende Adjektive.
Der Text ist antithetisch aufgebaut, das heißt mehrere Dinge sind einander genau gegenübergestellt. Frau Blum und der Milchmann, sie macht sich ihre Gedanken untertags, er in der Nacht, sie interessiert sich für ihn, aber er sich in keinster Weise für sie.
Der Milchmann kann als Symbol für Reinlichkeit und Perfektion verstanden werden, er ist immer pünktlich und hat in Frau Blums Vorstellung sogar „unappetitlich saubere Hände“. Frau Blum hingegen, mit ihrem verbeulten Milchtopf und ihrer Angst einen schlechten Eindruck zu hinterlassen steht für das Unvollkommene, Beschädigte, das Nicht-Perfekte. Eine weitere Stilfigur sind die Wiederholungen, die Wiederholungen, die Wörter Milchmann und Frau Blum werden durchgängig wiederholt, und nie durch Pronomen ersetzt. Auch die Feststellung, dass Frau Blum den Milchmann nicht kennt, aber kennenlernen möchte, wird an mehreren Stellen erwähnt (vgl. Zeile 8f, 43f), genauso wie die entgegengesetzte Einstellung des Milchmannes (vgl. Zeile 17, 25f, 44-46). Wiederholt werden außerdem der „verbeulte Topf“ (vier Mal, drei Mal davon in den Zeilen 11-16) und die Bestellung, 2 Liter und 100 Gramm. Das sind die Elemente, die die beiden Protagonisten miteinander verbindet, die Teile ihrer Geschäftsbeziehung.
Vermutlich möchte der Autor mit dieser Kurzgeschichte bewirken, dass die LeserInnen über die oft unbemerkten Dinge des täglichen Lebens nachdenken. Und obwohl es heute bei uns nicht mehr üblich ist, dass ein Milchmann kommt, über den man nachdenken könnte, gibt es auch in unserem Leben viele Alltagssituationen und auch Menschen mit denen wir zu tun haben, ohne jemals einen Gedanken an sie zu verschwenden, der Briefträger, die Supermarktkassiererin, und viele mehr. Aber wie oft denken wir tatsächlich über diese Menschen nach?